Förderpreis für besondere Leistungen zum 7. Mal vergeben
Vier Auszubildende und drei Betriebe ausgezeichnet
Mit dem Förderpreis Duale Ausbildung ehrt der Landkreis Heidenheim Auszubildende und Ausbildungsbetriebe, die sich in besonderer Weise in der Ausbildung engagieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Preisen sind bei den Kriterien für Auszubildende weniger die Noten als individuelle Faktoren ausschlaggebend. Eine rollenuntypische Berufswahl, individuelle Leistungsvoraussetzungen und die Persönlichkeit werden berücksichtigt. Bei den Ausbildungsbetrieben werden individuelle Förderung, Chancen für leistungsschwächere Auszubildende oder besondere Projekte gewürdigt. Der Förderpreis stellt die Exzellenz und Qualität der beruflichen Ausbildung heraus.
„Absolventinnen und Absolventen einer dualen Ausbildung haben hervorragende berufliche Perspektiven und sind kompetente Fachkräfte, die in unserer Region gebraucht werden“, hob Landrat Peter Polta hervor. Um die Qualität der beruflichen Bildung nachhaltig zu sichern, investiert der Landkreis beispielsweise in zukunftsgerechte Rahmenbedingungen an den beruflichen Schulen, wie in die geplante Generalsanierung des Berufsschulzentrums Heidenheim. Vor dem Hintergrund des Personalbedarfs in den Pflegeberufen habe der Landkreis außerdem zur Stabilisierung der Pflegeausbildung zum Schuljahr 2023/2024 eine Personalstelle für die Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung geschaffen und zwei Pflegepädagogikstipendien ausgelobt, nannte Landrat Polta unter anderem als Beispiele für das Engagement des Landkreises.
Im Anschluss an seine Rede überreichte er die Urkunde und das Preisgeld an Anita Palfi. Die seit 2015 in Deutschland lebende, dreifache Mutter schloss ihre Ausbildung zur Erzieherin in dualisierter praxisintegrierter Form mit herausragenden Leistungen ab. Ihr gelang nicht nur, Familie und Berufsausbildung unter erschwerten Pandemiebedingungen zu vereinbaren, sie meisterte auch sprachliche Hürden und setzte sich für ihre Mitauszubildenden ein. Stellvertretend für das Paul-Gerhardt-Stift der Evangelischen Heimstiftung in Giengen nahm die Pflegepraxisanleiterin Olivera Livakovic den Förderpreis von Landrat Polta entgegen. Das Paul-Gerhardt-Stift als langjähriger wertvoller Partner in der Pflegeausbildung zeichnet sich durch die individuelle Förderung und Betreuung der Auszubildenden von Olivera Livakovic und ihrem Team aus. Mit einem praktischen Ausbildungskonzept und persönlichem Engagement ist dem Ausbildungsbetrieb der Übergang von der bisherigen Altenpflegeausbildung zur neuen generalistischen Pflegeausbildung sehr gut gelungen.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Dr. Tobias Mehlich, verlieh den Förderpreis an Emily Mundt. Als Auszubildende zeigt Mundt bemerkenswerte Leistungen und ist mit ihrer Überzeugung für den Beruf der Zimmerin ein positives Beispiel für eine rollenuntypische Berufswahl. Für ihr Engagement in der Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin wurde Dorina Matuschek von Herrn Dr. Mehlich mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Matuschek ragt durch ihre ausgezeichneten Leistungen in Theorie und Praxis heraus. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und engagiert sich als Mitglied der Schulband. Achim Seeger, der Inhaber vom Meistereifachbetrieb Seeger in Nattheim nahm den Förderpreis von Dr. Mehlich entgegen. Der Ausbildungsbetrieb setzt sich für Menschen im reiferen Alter ein, erkennt deren Potential und ermöglichen ihnen mit einer Ausbildung im Unternehmen einen beruflichen Neubeginn.
Sirko Nell, Bereichsleiter Bildung bei der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, verlieh den Förderpreis an Dennis Ulrich. Ulrich hat beispielhafte Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen in seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bewiesen. In bemerkenswerter Zusammenarbeit mit der Kaufmännischen Schule Heidenheim schloss er seine Ausbildung unter herausfordernden Bedingungen erfolgreich ab und setzt nun seinen beruflichen Weg in seinem Ausbildungsunternehmen fort. Matthias Kübler und Armin Haas, die Inhaber von code‘n‘ground in Heidenheim, erhielten den diesjährigen Förderpreis als Anerkennung für das besondere Engagement für die berufliche Ausbildung. Der Ausbildungsbetrieb fördert Chancengleichheit und Integration durch die Ausbildung von Menschen unterschiedlichster Herkunft und engagiert sich aktiv in der MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schülerband der HEID TECH Technischen Schule Heidenheim unter der Leitung von Armin Egenter.
Info:
Der Förderpreis Duale Ausbildung wurde 2015 zum ersten Mal ausgelobt und wird vom Landkreis Heidenheim gestiftet. Das Preisgeld, welches durch die wiederholte Unterstützung von Ulrich Knöller auf insgesamt 2000 Euro aufgestockt werden konnte, wird an Auszubildende verliehen, prämierte Ausbildungsbetriebe erhalten eine Urkunde. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises, der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, der Handwerkskammer Ulm, der Kreishandwerkerschaft Heidenheim und der beruflichen Schulen des Landkreises.
228/2023