MRE-Netzwerk und Projekt STAUfrei

Multiresistente Erreger (MRE) breiten sich weltweit aus. Patienten mit MRE haben oft eine schlechtere Prognose, längere Klinikaufenthalte und gravierende Einschränkungen im persönlichen Leben. Das Gesundheitswesen wird mit zusätzlichen Ausgaben für Diagnostik, Therapien und spezielle Hygienemaßnahme belastet. Erhöhte Morbidität und Mortalität führen zu sozioökonomischen Folgekosten.

MRE betrifft nicht nur Kliniken und Altenheime. Die multiresistenten Erreger breiten sich vielmehr in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens aus und zirkulieren zwischen den ambulanten und stationären Bereichen. Deshalb kann die Bekämpfung und Prävention von MRE nur dann erfolgreich sein, wenn Kliniken, Alten- und Pflegeheime, niedergelassene Ärzte, ambulante Pflegedienste, Laboratorien und der öffentliche Gesundheitsdienst in einem regionalen Netzwerk koordiniert zusammenarbeiten. Im Landkreis Heidenheim haben sich alle Akteure im Jahr 2009 zu einem MRE-Netzwerk zusammengeschlossen.

Aufgrund der langjährigen Erfahrungen und effektiven Zusammenarbeit ist das Netzwerk zugleich ein bedeutender Baustein im Projekt STAUfrei (Prästationäre Detektion und Sanierung zur Vermeidung von STaphylococcus AUreus Infektionen bei geplanten Eingriffen) des Klinikums Heidenheim. Im Rahmen des STAUfrei-Projekts werden Patienten, die zu einem geplanten Eingriff ins Klinikum Heidenheim gehen, vor dem Eingriff von ihrem behandelnden Arzt auf den Bakterienstamm Staphylococcus aureus getestet. Dieser Keim verursacht besonders nach operativen Eingriffen häufig Infektionen. Wenn sich ein Patient als Keimträger herausstellt, wird mit Hilfe eines Desinfektionssets der Keim von zu Hause vor der Krankenhausaufnahme saniert. Das Fachbereich Gesundheit im Landratsamt Heidenheim ist Konsortialpartner im vom Innovationsfonds mit ca. 2,8 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekt STAUfrei.