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Frau Diana Prutzer
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Tag der Offenen Tür des Gemeindepsychiatrischen Verbundes in Heidenheim

Wer am Freitag, den 27.10., in Heidenheim unterwegs war, dem ist er möglicherweise begegnet: Ein auffälliger grün-weißer Oldtimer-Bus, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h am Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) Interessierte beim Tag der Offenen Tür von einer Station zur nächsten brachte.
 
Los ging es im Tageszentrum des RehaVereins, in dem erwachsene Menschen mit psychischer Erkrankung Beschäftigung und einen Ort zum Treffen sowie gemeinsamen Kochen und Essen finden, aber auch in den Austausch mit den dortigen Mitarbeitenden treten können. Ebenfalls an dieser Station konnte man alles über die Angebote des Sozialpsychiatrischen Wohnverbund des RehaVereins erfahren, zu dem Wohnen, Arbeits- und Beschäftigungstherapie, Freizeitangebote, betreuter Urlaub, Gruppen- und Einzeltherapie sowie Training von alltagspraktischen Fertigkeiten zur Haushaltsführung im stationären Setting zählen.
 
An der nächsten Station wartete das Rudolf-Sophien-Stift in der Albuchstrasse auf interessierte Besucher und informierte über das stationäre Wohnangebot. Psychisch erkrankte Männer und Frauen können sich hier stabilisieren, neu orientieren und Perspektiven entwickeln sowie ihre Fähigkeiten zur Alltags- und Lebensbewältigung wiederentdecken und erweitern.
 
Weiter ging die Fahrt zur Marie-Juchacz-Werkstatt, in der psychisch erkrankte Menschen arbeiten, die aufgrund der Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, oder noch nicht, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können. Auch das Café 8 in der Bergstraße 8 gehört als Außengruppe zur Marie-Juchacz-Werkstatt. 

Der Weg auf den Schlossberg zur Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik gestaltete sich angesichts des betagten Buses als kleines Abenteuer. Man konnte fast meinen, die Strecke bergaufwärts spiegele den manchmal zeitintensiven Weg von vielen Menschen mit psychischer Erkrankung wider, denen der entscheidende Schritt, sich die Erkrankung einzugestehen und sich Hilfe zu holen bzw. diese zulassen zu können, oft nicht leichtfällt.
 
In der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik angekommen, warteten Informationen und Ausführungen über die drei offenen Stationen, die einen geschützten Raum bieten und mit einem breit gefächerten Angebot an therapeutischen Möglichkeiten aufwarten. Auch der MY Pflegedienst, der ambulante psychiatrische Pflege in den eigenen vier Wänden Betroffener anbietet, wurde hier vorgestellt.
 
Weiter ging die Fahrt zur BAD (Beratung und Ambulante Dienste) der Stiftung Haus Lindenhof. Hier konnte man sich über das ambulante Angebot informieren, zu dem neben der Begleitung und Unterstützung im eigenen Wohnraum und Alltag psychisch erkrankter Menschen auch die Beratung der Betroffenen und ihrer Angehörigen zählen. Die BAD bietet auch einen Treffpunkt für Freizeitaktivitäten und Ausflüge.
 
Im Anschluss fuhr der Bus zur Wohnungslosenhilfe der Caritas, die in den Bereichen Existenzsicherung, Unterkunft, Arbeit, Suchtverhalten sowie physischen und psychischen Krankheiten hilft und berät. Dabei unterstützt die Caritas nicht erst bei bestehender, sondern bereits bei drohender Wohnungslosigkeit.

In der Heidenheimer Innenstadt, wo der Bus final Station machte, sind der Sozialpsychiatrische Dienst und die ambulanten Hilfen des RehaVereins beheimatet, wobei ersterer psychisch erkrankte Menschen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche und bei sozialrechtlichen Problemen unterstützt und an weitere Stellen im Unterstützungssystem vermittelt, aber auch Gespräche mit Angehörigen und Nachbarn führt, um ein bestmögliches unterstützendes Umfeld zu schaffen. Die ambulanten Hilfen des RehaVereins bieten mit der Tagesstätte ein niederschwelliges und kostenloses tagesstrukturierendes Angebot, bei dem psychisch Erkrankte sich treffen, austauschen und gemeinsam kochen und essen können. Außerdem unterstützen die Mitarbeitenden der ambulanten Dienste Menschen mit psychischer Erkrankung in ihrem eigenen Wohn- und Sozialraum.
 
Ebenfalls in der Innenstadt wartete der Integrationsfachdienst, kurz IFD, auf Interessierte, um diese über ihre Arbeit in Heidenheim zu informieren. Der IFD berät Menschen mit Behinderung und ihre Arbeitgeber, um bestehende Arbeitsverhältnisse zu sichern und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
 
Schließlich wurde auch noch die tagesstrukturierenden Angebote der Habila besucht. Im Wohn.Haus Clichystraße werden psychisch erkrankte Personen, die zusätzlich einen Pflegebedarf aufweisen, unterstützt und betreut. Neben dem stationären Wohnangebot in vier betreuten Wohngemeinschaften sind hier Appartements für Menschen vorhanden, die lediglich stundenweise Assistenz benötigen.

Die Einrichtungen und Dienste des Gemeindepsychiatrischen Verbundes stehen in engem Austausch mit dem Kostenträger, dem Landratsamt Heidenheim. Daher verteilten sich Mitarbeitende des Landratsamtes nicht nur im Bus, sondern auch an den verschiedenen Stationen, um über die Finanzierung und die behördlichen Abläufe zu informieren, aber auch darüber, wie Anträge ausgefüllt werden oder zu erklären, was bspw. ein Bedarfsermittlungsgespräch ist.

Im Vorfeld wurde bereits am 25. Oktober eine neue Kooperationsvereinbarung unterschrieben, mit der sich die Mitglieder des GPV dafür aussprachen, dass Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, die unter psychischer Erkrankungen leiden, wohnortnah ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt werden können. Gemeinsam soll daran gearbeitet werden, die Strukturen und die Versorgung im Landkreis nicht nur sicherzustellen, sondern auch stetig zu optimieren und weiterzuentwickeln. Im Rahmen der Unterzeichnung und feierlichen Gremiensitzung sprach Landrat Peter Polta seine Glückwünsche für die bisherigen Erfolge und seine Freude über die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten im GPV aus.
 
Auch in Zukunft wird sich der Gemeindepsychiatrische Verbund immer neue Ziele setzen, um die Angebotslandschaft im Landkreis Heidenheim weiter zu optimieren und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln – im Sinne der psychisch erkrankten Bürgerinnen und Bürger und deren Angehörigen.

Mehrere Männer und Frauen stehen in einem Oldtimer-Bus und lachen.
Landratsamt Heidenheim: Teilnehmende und Mitarbeitende des Landratsamtes Heidenheim beim Tag der Offenen Tür des Gemeindepsychiatrischen Verbunds Heidenheim.  
Zahlreiche Frauen und Männer stehen vor dem Landratsamt und freuen sich über ein eine Vertragsunterzeichnung.
Landratsamt Heidenheim: Landrat Peter Polta mit den Mitgliedern des Steuerkreises des Gemeindepsychatrischen Verbundes Heidenheim nach der Vertragsunterzeichnung. 

200/2023

(Erstellt am 06. November 2023)